- Von Kathrin Höhne
Anfang im Karneval
Die Brühler Gruppe Los Rockos entstand vor 20 Jahren
Eins steht fest: Wer die Musiker der Band Los Rockos auf der Bühne sieht, kann wahre Leidenschaft für die Musik miterleben. Sie entlocken ihren Instrumenten vor allem rockige Töne. Sie spielen, singen, tanzen und toben. Mit geballter Energie reißen sie ihr Publikum mit, das sie vor allem in der hiesigen Region finden.
So machen die Brühler Thomas und Norbert Rüth, Rüdiger Blindert, Jörg Kapelan, Roman Götsch und Peter Vendel seit vielen Jahren einen erdigen, melodiösen Rock, mit dem Ziel, die Zuhörer zu bewegen und zu begeistern. Mit Spaß an einem ehrlichen Sound geht ihr Erfolgskonzept auf.
Video zum Jubiläum
In diesem Jahr feiert die Band ihr 20-jähriges Bestehen. Dazu haben die sechs Männer ein Musik-Video produziert, „dass kurz und knackig ausdrückt, wie alles angefangen hat und was uns bewegt“, erklärt Thomas Rüth. „Um unsere Einzigartigkeit zu zeigen, haben wir in den Geburtstagssong Deutsch, Kölsch und Englisch in den Text eingebracht.“
Mit seiner fast sanften Stimme verkündet Sänger Peter Vendel darin: „20 Johre – un et kütt vill zurück. 20 Johre – un me kennt jedes Stück. 20 Johre singt ihr kräftich mit. 20 Johr – wat ham mir för e Jlück.“ Das alles klingt lebensfroh und besinnlich, nahe am Leben und an Alltagssituationen.
Es ist dieser Mix aus eingängigen Melodien und hymnischem Gesang wie in den Songs „Rock den Karneval“ oder „Heb ab und fliege!“, der im Ohr bleibt. „Wir sehen uns als Partyband, die Musik macht – handgemacht und live“, erläutert Bassist Blindert. Dabei setzen die Jungs bei ihren 40 bis 50 Auftritten im Jahr mal verstärkt aufs Schlagzeug oder Keyboard, mal streuen sie ein Gitarren-Solo ein oder lassen den Bass einen eindringlichen Lauf hinlegen.
„Wir machen diese Musik, nicht weil wir es müssen, sondern weil wir es wollen“, bringt es Norbert Rüth auf den Punkt. „Mit unseren Kompositionen und verrockten Hits aus dem Kölner Karneval sind wir der Schreck für jeden DJ“, ergänzt er und schmunzelt.
„Die Leute kommen bei uns in Stimmung, und das ist ein schöner Lohn“, so der Sound-Mixer. „Für unsere Fans sind wir die Stars der kleinen Leute, denn wir gehen immer wieder in die Dörfer und kleineren Vereine, die sich die Großen nicht leisten können“, erklärt Vendel. Dabei machen die Musiker alles selbst, von der Finanzierung der Instrumente und des Equipments bis hin zu den Musik-Videos. Freunde und Familienmitglieder helfen. „Die meisten Bandleute kennen sich schon lange, aber als ich als neuer Keyboarder dazu kam, habe ich mich sofort wohlgefühlt“, erzählt Jörg Kapelan.
Angefangen hat alles vor 20 Jahren am Karnevalssonntag im Brühler Zug „Närrischer Elias“. In der Formation, zu der damals noch Bernd Recht und Stephan Wagner gehörten, wurde heftig darüber diskutiert, ob sie hier als Rockband auftreten sollten.
„Wir haben als 25-jährige Jungs ja unseren eigenen Hardrock gespielt und noch nicht in Mundart gecovert“, blickt Schlagzeuger Götsch zurück. Schließlich standen sie in Lederhosen, bunten Ponchos und mit Sombreros auf einem Lkw, auf dem das Motto „KarnevalsWochos“ prangt. Damit war dann auch der Bandname Los Rockos geboren. Zuvor hatte sich die Gruppe „Main Voice“ genannt.
Die Musiker drehten auf dem Fahrzeug ihre Verstärker auf, spielten Songs von AC/DC, Status Quo, Westernhagen und Black Fööss. Diese Mischung war für sie selbst und für die Jecken am Straßenrand neu.
„Ich glaube, die waren damals alle gleichzeitig baff und begeistert“, erinnert sich Thomas Rüth. Fünf mal gingen sie im Zug mit. Allmählich etablierten sie sich mit Auftritten in der fünften Jahreszeit. „Jede Sitzung zog einen anderen Auftritt nach sich“, erzählt Götsch. Der Rock der Band wird lockerer und geschmeidiger. Neben Gigs in der Lanxess-Arena, in den Sartory-Sälen in Köln, auf der Fliegermesse „Aero“ in Friedrichshafen oder als Vorgruppe großer Kölner Bands fühlt sich die Truppe in Brühl zu Hause. Hier liegen ihre Wurzeln, hier proben die Musiker in Schwadorf in einem umgebauten Stall. „Das Konzert beim Altstadtfest ist ein jährliches Highlight. Wir füllen die Innenstadt. Das macht uns stolz“, sagt Thomas Rüth und strahlt dabei.
Quelle: http://www.ksta.de/25704624 ©2017